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Geldfieber in Niedersfeld: Lachsalven und ein “ganz normales” Krankenhaus

Wer in der diesjähigen Hittenbühnen-Saison einen Platz in der Schützenhalle ergattern konnte, kann sich glücklich schätzen. Denn schon beim einzigen Vor-Ort-Vorverkauf im Josefshaus zeigte sich das riesen Interesse an den Aufführungen. Und genauso schnell gingen dann online die weiteren Karten unters Volk, was sich dann auch zahlreich in der Schützenhalle wiederfand, um sich einen lustigen und geselligen Abend zu gönnen.

Gesellig war es im “Krankenhaus Winterberg”, was als imaginärer Spielort diente, allemal. Die Bühnenbauer hatten hier ganze Arbeit geleistet und ein Patientenzimmer nach allen Regeln der Kunst eingerichtet. Dank der Unterstützung von Pieper Holz, der Elisabeth Klinik Bigge und dem “echten” St. Franziskus Hospital Winterberg, aber auch dank der hervorragenden Handwerker der Hittenbühne war alles detailgetreu nachgebaut. Die Firma Tuss Bus hatte diese Saison ebenfalls Unterstützung geleistet

Die ersten Patienten ließen nicht lange auf sich warten und im nu waren die Betten belegt. Den Besuchern wurde viel Aktion geboten und die Betten wurden kaum kalt, denn während die eine Szene im Patientenzimmer der Männer spielte, wurde nach einem fliegenden Wechsel, der flugs hinter dem Vorhang geschah, das Frauenzimmer belegt. Dieser Szenenwechsel zog sich durch das gesamte Stück und brachte sicherlich manche Hitte hinter der Bühne ins Schwitzen. Ganz anders sah das bei den Nachrichten aus, die als TV-Einspieler zu sehen waren und wichtige Details für den weiteren Verlauf des Theaterstücks lieferte.

Applaus! Applaus! Applaus! Die Hittenbühne hat auch in 2023 für beste Unterhaltung gesorgt und viele Menschen glücklich gemacht.

Der flapsige Heiratschwindler, das Muttersöhnchen oder der hochnäsige Professor – wer ist der Dieb? Kommisar Falk tritt zwar extrem cool auf, hat aber keinerlei Durchblick.

So wird das Theaterstück beschrieben, welches von der bekannten sauerländer Autorin Kathrin Heinrichs geschrieben wurde. Mit viel Elan und Witz hatte Andy Tuss dieses Stück mit den Hittenbühnenspielern perfekt besetzt und inszeniert. Manche Träne wurde lauthals lachend vergossen, wenn Heiratsschwindler Kalle sprachgewand durch die deutschen Dialekte plapperte und damit seine lange Liste an Liebchen im ganzen Lande versuchte zu manipulieren. Oder wenn der bluthochdruckgeplagte Muttersohn unsicher erste Kontakte zu einer Dame auf dem Schachbrett knüpfte, während er recht schnell den Rausch des Alkohols am eigenen Leibe spürte. Die 3fache Hüftpatientin indes ließ der Suche nach ihrem vierten Mann freien lauf und wurde tatkräftig von der blinddarmgeplagten Zimmernachbarin unterstützt, deren entzündlicher Wurmfortsatz vom Klinikleiter jedoch nicht entdeckt wurde. Lag es daran, dass sie nur Kassenpatientin war? Privat jedenfalls wurde die Behandlung des Gallenleidens des Kunstprofessors abgerechnet, der kurzzeitig in den Genuss von viel Geld aus einem Überfall gelangte, was der nur mit Badehose bekleidete Ausbrecher mal kurz auf dem Balkon des Krankenzimmers deponierte. Er musste sich den Fängen des rauchenden Kommissars entziehen, der kein Fettnäpfchen ausließ und nur mühsam in der Aufklärung vorankam. Da war das Liebchen aus Wanne Eickel schon etwas fixer und brachte durch ihren Krankenbesuch den Frauentausendsasser dem Magengeschwür nahe. Gut, dass mit der osteuropäisch anmutenden Assistenzärztin, der peniblen und strengen Oberschwester, der verliebten Krankenschwester und dem aufmerksamen Pfleger wenigstens einige Protagonisten das Geschehen im Krankenhausflur fest im Griff hatten. Bis auf jene ältere und liebreizende Dame, die – geprägt durch eine lange Gastronomiekarriere – die Krankenhausflure unsicher machte und fleißig Bestellungen der Patienten aufnahm.

FAZIT: Herrlich! Einfach herrlich!

Der letzte Vorhang fällt traditionell am Sonntag vor dem 1. Advent, dann ist die Saison der Hittenbühne Niedersfeld beendet.

Die Westfalenpost schreibt am 24. November in ihrer Ausgabe:

 

 

 

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