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Krieg, Frieden, Flut und Feuer: Löschzug Niedersfeld war unterwegs

Nach einer längeren Pause organisierte die Förderverein Löschzug Niedersfeld in diesem Jahr mal wieder eine Tagesfahrt. Am frühen Morgen fuhr der Tuss Bus am Feuerwehrhaus vor und nahm Fahrt in Richtung Ahrtal auf. Dieses reizvolle Tal ist berühmt für seinen Wein und ist leider auch durch die schreckliche Flutkatastrophe im Jahr 2021 bekannt geworden.

In Bad Neuenahr besuchte die Feuerwehrgruppe das geheimste und teuerste Bauwerk in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und erlangte faszinierende Einblicke in die Hintergründe des Kalten Krieges. Bei der Führung durch den Regierungsbunker, der seit den 1960er Jahren Ausweichsitz der Staatsorgane der Bundesrepublik Deutschland im Kriegs- und Krisenfall sein sollte und erst zur Jahrtausendwende aufgegeben wurde, waren Parallelen zur heutigen Situation unvermeidbar und wurden durch den Gästeführer eindrücklich vermittelt. Er, der selbst früher als Soldat im Bunker diente, schloss den bald zweistündigen Rundgang mit dem eindringlichen Appell: „Wir wollten nicht und wir mussten nicht Krieg führen und konnten es bei Übungen hier im Regierungsbunker belassen. Meine Hoffnung ist es, dass die Zeiten in unserer Republik friedlich bleiben. Ihr jungen Menschen habt es besonders in der Hand.“ Schweigend und nachdenkend endete damit die Führung im Regierungsbunker.

Christian Niemeyer, stv. Ortsbeauftragter des THW Ahrweiler gab am Nachmittag den Besuchern einen beeindruckenden, gleichsam bedrückenden Einblick in die Gemengelage während der Flutkatastrophe im Juli 2021. Seine Erklärungen, wie die Hilfskräfte und die Bürgerschaft mit dem Schadensereignis umgehen mussten, was dabei gut und was nicht gut funktionierte, ließ manchen Zuhörer erneut sprachlos zurück.

Gunnar Kreidl von der Stabsstelle Brand und Katastrophenschutz der Stadt Bad Neuenahr stellte seinerseits die Lage zur Flutkatastrophe dar. Er verdeutlichte, wie schwierig es gewesen sei, die übergeordneten Stellen vom Ausmaß des Schadens überhaupt erstmal zu überzeugen. Er räumte mit einigen Unwahrheiten auf und ging auch auf die Lehren dieser Katastrophe ein, die nach wie vor nicht nur die Mannschaft von THW und Feuerwehr, sondern auch die Menschen im Ahrtal beschäftige. Spuren hierzu sind im Ahrtal nach wie vor zu sehen.

Die Markierung der Hochwassermarke reicht am THW Gebäude mehr als 2 Meter in die Höhe. Vielerorts, so auch am Feuerwehrhaus, konnte man die Auswirkungen des Hochwassers noch erkennen und damit zumindest erahnen, wie zerstörerisch das Wasser gewesen sein musste. Erst vor wenigen Tagen hatten die Ahrweiler ihren Friedhof, der vor 4 Jahren den Fluten zum Opfer gefallen war, nach seiner Wiederherstellung wiedereröffnet, .

Mit imposanten Bergfeuern und brennenden Schaubildern in den Weinbergen war die Reisegruppe am Abend zu Gast bei einem ganz besonderem Martinsbrauchtum. Und auch hier durfte gestaunt werden. Während die Feuer den sauerländer Osterfeuern ähneln, überbrachten die brennenden Schaubilder Botschaften, wie „80 Jahre Kriegsende, Erinnerung baut Zukunft“ oder auch „Nie wieder ist jetzt. Trümmer lehrten uns den Wert des Friedens“.

Am Abend erreichte die Gruppe dann die Heimat mit vielen Eindrücken aus dem Ahrtal.

 

Die Brücke am Ahrtor neben dem Feuerwehrhaus. Oberhalb das Bergfeuer und das brennende Schaubild.
Die Flutkatastrophe war Thema beim Besuch der Feuerwehr Niedersfeld beim THW in Ahrweiler
Markierung und Spuren einer Flut. So hoch stand das Wasser im Juli 2021. Hier das THW Gebäude.
Raumschiff Enterprise? Nein! Die Schaltzentrale des Regierungsbunkers.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein besonderer Brauch zu St. Martin. Mit brennenden Fackeln werden die „brennenden Schaubilder“ erstellt. Hier ein Blick auf eines der insgesamt 4 Schaubilder.

 

 

 

 

 

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