In stillem Gedenken
Als der Festzug am Donnertagnachmittag das Ehrenmal erreicht, wird es still. Brigadegeneral Stefan Geilen ging in seiner Ansprache auf die 97 Niedersfelder Männer ein, deren Namen auf der Ehrentafel verewigt sind. Wenngleich nur noch die wenigsten Menschen persönliche Erinnerungen an den Weltkrieg hätten, der vor 80 Jahren endete, so sei es auch für alle Nachgeborenen klug, sich daran zu erinnern. Hubert Koch habe als besonders aufmerksamer und nachdenklicher Zeitzeuge kürzlich seine Erinnerungen an das Kriegsende veröffentlicht und für jedermann zugänglich gemacht.
“Was wir den Gefallenen schuldig sind, ist nicht nur das stille Gedenken. Es ist auch das Bewusstsein dafür, wie zerbrechlich der Frieden ist und wie kostbar die Freiheit.
Wenn wir heute mit dem Festzug durch unser Dorf ziehen, feiern wir das Leben, die Gemeinschaft, die Heimat. Doch wir dürfen nicht vergessen: Das alles ist nicht selbstverständlich.”
Stefan Geilen ging darauf ein, dass auch heute noch viele Menschen ihre Heimat, ihre Angehörigen, ihre Freiheit verlieren, weil Machtstreben, Hass und Gewalt über das Recht gestellt werde. Die Gedanken seien bei diesen Menschen und es sei jedermanns Pflicht, daraus Lehren zu ziehen.
Es brauche den Schutz für Freiheit, Demokratie und Rechtstaatlichkeit. Brigadegeneral Geilen erwähnte, dass es dazu auch Menschen brauche, die unter Einsatz ihres Lebens unser Land und unser Bündnis verteidigen. Er bezog sich auf den kürzlich stattgefundenen nationalen Veteranentag, der jene Menschen ehrt, die in den Streitkräften dienen oder gedient haben. Dazu sprach er ein Zitat von Bundeskanzler Friedrich Merz:
“Es geht um die Anerkennung derjenigen, die in letzter Konsequenz bereit sind, das Äußerste für Andere zu geben, und die ihr Leib und Leben für unser Land einsetzen.”
Geilen rief dazu auf, wachsam zu bleiben gegenüber Gleichgültigkeit, gegenüber Feinden unserer Werte, gegenüber den Zeichen der Zeit. Das Dorf solle als Gesellschaft zusammenstehen, als freie widerstandsfähige und wehrhafte Bürger in einem freien Land.