Was ist los in (klein) Bethlehem?
Dieses Jahr muss alles etwas schneller gehen. Denn zwischen dem 4. Advent und dem Heiligen Abend, in dessen Nacht der Heiland geboren wurde, liegen grade mal ein paar Stunden. Kaum hat der Docht der 4. Adventskerze Wachs gezogen, liegt auch schon das Christkind in der Krippe.
Die Dorfkrippe in der Niedersfelder Kirche gibt einen Eindruck vom Leben in Klein-Bethlehem. Denn das ganze Jahr über findet dort das Dorfleben, besser gesagt, das Bibelleben statt. Zur Zeit also vor allem die Reise der Heiligen Familie, die auf der Suche nach jener Herberge ist, in der bekanntlich Christus geboren wurde und zu allererst von Ochs und Esel begutachtet wurde, bevor Hirten, Schafe und die Heiligen Drei Könige den Weg zum Stall fanden.
Stall in diesem Sinne ist in Niedersfeld wörtlich zu nehmen, denn es steht dort ein nahezu originaler Nachbau von Schoppegehanses Scheune – vielen besser bekannt als Giersen Hof. Dort ist allerlei Treiben zu sehen, was im Dorf – vielleicht auch in Bethlehem – so zu tun ist. Die einen stehen an der Ecke und reden miteinander, Handwerker sind zu Gange und für das Winterholz wird gesorgt. Und ein Knecht, der den Hof fegt, ist auch im Einsatz. Dorfleben halt, wie man es von früher kennt.
Und als sei das nicht genug, ist auch das alte Pfarrheim im Nachbau genau zu erkennen. Es steht, wie im wahren – ehemaligen – Leben, direkt neben dem Stall (der im wahren Leben vor drei Jahren abgerissen wurde). In den Blick fällt auch direkt der markante Kirchturm, der ebenfalls als Nachbau die Dorfkrippe schmückt.
Niedersfelder Dorfkrippe im Jahreswandel
So wandelt sich die Niedersfelder Dorfkrippe mehrfach im Jahr und zeigt die historisch bzw. biblisch überlieferten Stationen von Jesus. Angefangen von der Geburt und endend mit dem Leidensweg, der natürlich in Niedersfeld mit den Rützen (Kreuzberg) dargestellt wird. Daher ist auch die Lourdesgrotte dargestellt. Zu erkennen ist auch die Agatha-Grotte, das Feldkreuz am Ententeich und einige weitere Details, die der Kenner des Dorfes direkt zuordnen kann.
Und dass sich auch Gäste des Dorfes an diesem ganzjährigen Anblick erfreuen, beweisen die Einträge im Gästebuch der Dorfkrippe. Alt-Ortsvorsteher Adolf Borgmann hat dieses Idee ins Leben gerufen und nach und nach den Szenen “Leben” eingehaucht. Er sorgt auch heute noch dafür, dass die Dorfkrippe im Jahreswandel nicht hinterherhinkt. Die Pfarrkirche ist täglich zwischen 9 und 17 Uhr geöffnet.