Feuerwehr jetzt in „sandfarben“
Vor über 25 Jahren war die einlagige Baumwollhose und die orangefarbene Baumwolljacke noch weit verbreitet. Um die Einsatzkräfte bestmöglich zu schützen, wurde damals die “dicke” blaue Schutzkleidung eingeführt. Sie besteht aus mehreren Lagen verschiedener Materialien, die den Träger u.a. vor Hitzeeinwirkung schützt.
Heute steht nun der nächste Generationenwechsel an. Im vergangenen Jahr hat die Stadt Winterberg beschlossen, alle 420 Einsatzkräfte mit einer dem aktuellen Stand der Technik entsprechenden Schutzkleidung auszustatten. Der Austausch der Kleidung erfolgt hierbei nicht schrittweise, sondern komplett “in einem Rutsch”. Alle Einsatzkräfte sind schließlich, egal ob in einer großen oder kleinen Einheit tätig, den gleichen Gefahren ausgesetzt. Die angelieferten Hosen und Jacken wurden in den vergangenen Wochen gesichtet, sortiert, registriert und für die Einheiten bereitgestellt. Parallel wurden die Einsatzkräfte in der Funktionsweise der neuen Schutzkleidung unterwiesen. Somit ist die Freiwillige Feuerwehr Winterberg ab dem heutigen Tag in der neuen sandfarbenen Einsatzkleidung anzutreffen.
Natürlich folgt der Wechsel von blau auf sandfarben keinem modischen Trend. Gerade bei Dunkelheit und Dämmerung verspricht der Farbton einen besseren Kontrast und Sichtbarkeit, welches dem Schutz der Einsatzkraft insbesondere im Straßenverkehr zu Gute kommt. Weiterer Nebeneffekt ist, dass sich die helle Einsatzkleidung in der Sonne nicht so schnell aufheizt und gesundheitsschädliche Verschmutzungen und Kontaminationen schneller erkannt werden können. Durch die Verwendung von neuesten Materialien konnte nicht nur das Gewicht der Kleidung reduziert werden, auch gibt es deutliche Verbesserungen bei der Hitzebeständigkeit und der Nässesperre.
Um den bestmöglichen Tragekomfort und damit zusammenhängend auch die beste Schutzleistung zu erzielen, wurde die Kleidung an jeden Feuerwehrabgehörigen individuell angemessen. Ein verbauter RFID Chip enthält Daten zum Träger der Kleidung sowie u.a. die Dokumentation der Waschvorgänge und möglicher Reparaturen. Weiterhin sind eine Vielzahl von Taschen zur Unterbringung der zahlreichen Ausrüstungsgegenständen vorhanden. Für den Fall der Fälle ist abschließend auch ein Rettungssystem verbaut, mit der eine verletzte Einsatzkraft schnell aus dem Gefahrenbereich getragen werden kann.
Die alte Schutzkleidung wird jetzt eingesammelt und gesichtet. Ein Teil verbleibt als Ersatzkleidung bei der Feuerwehr Winterberg, die genutzt werden kann, wenn die neue Einsatzkleidung gereinigt werden muss. Die restlichen Hosen und Jacken sollen, soweit sie noch weiterverwendet werden können, in die Ukraine gespendet werden.
Außer der “Farbe” ändert sich ansonsten nichts. Unter der Schutzkleidung stecken weiterhin die gleichen ehrenamtlichen Frauen und Männer, die sich zum Wohl und der Sicherheit ihrer Mitmenschen engagieren.